AC1 von Frank Heinecke, Kolkwitz

Frank Heinecke:
" Auch ich bin damals durch die Veröffentlichung der Bauanleitung für einen Computer im Funkamateur vollständig in das "Spannungsfeld" der Mikroprozessortechnik geraten. Diverse davor bereits aufgebaute Melodieklingeln, digitale Temperaturanzeigen und digitale Funkuhren bestärkten mich in meinem Entschluß auch dieses Projekt anzugehen.

Ich weiß gar nicht mehr genau wann ich mit dem Aufbau des AC1 begonnen hatte. Es muß irgendwann in der zweiten Hälfte 1987 gewesen sein. Die Leiterplatte hatte ich mir über den FA beschafft und die Bauelemente über unseren "Bastlerladen" in Cottbus und den Elektronikversand Wermsdorf.

Von einer Reise mit dem "Freundschaftszug" nach Moskau hatte ich mir in Vorbereitung des Rechneraufbaus, ein Oszilloskop mitgebracht. Klein und schwer aber war unentbehrlich in der gesamten Aufbauphase.
Step by step habe ich dann den Rechner streng nach der Anleitung aus dem FA aufgebaut - wie lange ich dafür gebraucht habe weiß ich heute nicht mehr, aber es waren etliche Nächte, Wochenenden und Urlaubstage. Gehäusebau und Selbstbau einer Tastatur waren dann der "krönende" Abschluß nachdem alles lief so wie erwartet und auch "erkämpft".

Durch Programmtausch über die AC1-Clubs wurde er dann auch gut genutzt. Die Kinder und die Erwachsenen spielten Pacman, Smuggler etc. Aber auch Bewerbungen nach der Wende wurden auf dem AC1 mit dem Texteditor geschrieben und über eine Erika S3004 ausgedruckt.
In dieser Zeit entstand auch mein Beitrag im FA zum Rückwärtsdruck mit der Schreibmaschine (Heft 2/90 Seite 66).

Durch die Wende und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten wanderte der AC1 dann irgendwann erst in den Schrank und danach auf den Boden. Das ist auch nach mehreren Umzügen so geblieben. Bis zum Januar diesen Jahres !

Dort habe ich die AC1 Info-Seiten von Johann im Internet entdeckt und war sofort wieder gefangen. Unmittelbar danach habe ich meine "Veteranen" vom Boden geholt, aufgebaut und eingeschaltet - und er lief noch wie damals ! Auch die Programme sind vom "Mira" noch lesbar und ich war begeistert.

Mit größtem Interesse verfolge ich nun den Aufbau des AC1-2010 im Netz und möchte diesen Weg auch noch einmal mitgehen. Die Platinen habe ich mir von Michael schon besorgt. "
Innenleben 64K-RAM
Innenleben 64K-RAM mit U6164
Huckepack-RAM 2K-Zeichengenerator
Huckepack-RAM 2K-Zeichengenerator
ROM mit Monitor 3.1 Tastatur
ROM mit Monitor 3.1,
MINI-BASIC entfernt
Tastatur selbstgebaut,
( Tasten eines Fernschreibers )
Rückansicht MIRA als Datenspeicher
Rückansicht mit Systembusstecker MIRA als Datenspeicher
Gesamtansicht er lebt noch
Gesamtansicht ...und er lebt noch!
Update Juni 27.06.2021:
Frank Heinecke:
" ... seit vergangener Woche hat mein "Ur-AC1" ein neues Zuhause.
Es war schade das er seit Jahren ein trauriges Dasein auf dem Dachboden fristen musste. Ich habe ihn daher auf vollständige Funktionsfähigkeit geprüft und dann als Schenkung an die Technischen Sammlungen Dresden weitergegeben.
Dort ist er nun auf der Etage "Büro- und Rechentechnik" neben den anderen Exponaten zu sehen.
AC1 im Museum 1
AC1 im Museum 1
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